Versicherer informieren zu wenig

Die Zahnärztevereinigung ANT in den Niederlanden prangert an, dass Versicherungen zu wenig kommunizieren, dass die zahnärztliche Versorgung von Kindern in der Basisversicherung kostenlos enthalten ist. Die Folge: viele Kinder sehen nie einen Zahnarzt.

Eigentlich läge es in der Verantwortung der Krankenversicherung, dass ihre Versicherten gut mit ihrer Gesundheit umgehen. Im Falle der zahnärztlichen Versorgung wurde dies jedoch bisher von der Großzahl der Träger sträflich vernachlässigt, sodass viele Kinder von ihren Eltern nie beim Zahnarzt vorgestellt wurden.

In den Niederlanden ist der Zahnarztbesuch für Erwachsene nicht in der Basisversicherung inkludiert und daher kostenpflichtig. Darum glauben Eltern oft, dass dies auch für ihre Sprösslinge gilt, bei denen die zahnärztliche Versorgung jedoch bis zum 18. Lebensjahr in der Basisversorgung enthalten ist. Warum informieren die Versicherungen ihre Versicherten also nicht, wenn doch Zahlen vorliegen, die deutlich zeigen, dass Zahnärzte zu selten konsultiert werden? Böse Zungen behaupten, den Versicherungen ginge es mehr um ihre Finanzen als um die Gesundheit ihrer kleinen Versicherten. Die Versicherungen rechtfertigen sich damit, dass es nicht ihr Job sei, die Menschen dazu zu bringen zum Arzt zu gehen oder sie führen Datenschutzbestimmungen als Grund an.

Der Vorstand von ANT, Ravin Raktoe, ist hingegen davon überzeugt, dass Versicherer damit hadern in junge Menschen zu investieren, die dann vielleicht mit 18 Jahren die Versicherung wechseln. Die Zahnärztevereinigung meint, es sei am effektivsten, wenn Eltern, deren Kind(er) noch nie beim Zahnarzt war, einen Brief von ihrer Versicherung bekommen, der sie zu einem kostenlosen Zahnarztbesuch einlädt. Ein Versuch der Krankenversicherung DSW zeigte, dass die Hälfte aller Eltern nach einem solchen Schreiben ihre Kinder zum Zahnarzt brachte. DSW war allerdings die einzige Versicherung, die auf die Aufforderung der Zahnärztevereinigung reagierte.

 

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Quelle

DutchNews.nl