Grenzenlose Gesundheit

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren werden im tschechisch-niederösterreichischen Grenzbereich Kooperationsprojekte durchgeführt. Was im kulturellen, touristischem Bereich begann, funktioniert heute auch im Gesundheitswesen, wie ein geplantes Gesundheitszentrum in Gmünd zeigt, in dem Tschechen und Niederösterreicher gemeinsam betreut werden sollen.

Derzeit befindet sich in Gmünd ein Gesundheitszentrum in Bau, das ab dem Frühjahr 2021 die Grenzregion Gmünd – Czeske Velenice versorgen wird. Finanziert wurde das Zentrum mit Hilfe von EU-Mitteln in der Höhe von 2,5 Mio. Euro, als ein Förderprojekt von EU-Interreg. Es gilt als europaweit einzigartiges Leuchtturmprojekt. Ab nächstem Jahr sollen hier 25 Arbeitsplätze entstehen: Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte aus beiden Ländern werden die Versorgung der niederösterreichischen und tschechischen Patienten übernehmen.

Die Idee eines gemeinsamen Gesundheitszentrums in Gmünd hat sich aus der grenzüberschreitenden medizinischen Kooperation im Landesklinikum Gmünd entwickelt, wo seit 2013 rund 7.600 tschechische Patienten behandelt wurden. Primar Michael Böhm vom Spital Gmünd lobt das Projekt: „Früher waren wir in Grenznähe, heute befinden wir uns im Zentrum einer Versorgungsregion.“

Der tschechische Vizeminister Zdeněk Semorád sieht ebenfalls einen klaren Nutzen der gemeinsamen, von der EU finanzierten Projekte für die Grenzregion in Tschechien. Seit 2014 wurden 700 Projekte mit einem Volumen von 98 Mio. Euro abgewickelt.  Künftig möchte Semorád Projekte in den Bereichen Forschung, Naturschutz und Infrastruktur forcieren.

Derzeit blickt die Region mit Spannung auf die EU-Verhandlungen zum Finanzplan 2021-2027, wo auch die Dotierung der Regionalfördermittel festgelegt wird.

 

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