Euro Health Consumer Index 2018

Das erste Mal seit 10 Jahren stehen die Niederlande bei diesem Gesundheitssystem-Ranking nicht auf Platz 1. Den Stockerlplatz ganz oben hat sich 2018 die Schweiz geholt. Österreich belegt den neunten Rang und verbessert sich damit gegenüber dem Vorjahr um zwei Plätze.

Der EHCI und Ergebnisse

Der Bericht, der seit 2005 jährlich vom Health Consumer Power House (HCP) publiziert wird, vergleicht 35 Länder in sechs Kategorien, die sich in 46 Einzelindikatoren gliedern. Ziel ist das Aufzeigen von Schwächen und Stärken und ein gegenseitiges voneinander Lernen. Eine stetige Verbesserung erkennen die Autoren bei der Kindersterblichkeit und den Überlebensraten von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Krebs. Kritisiert wird hingegen in vielen Staaten das Festhalten an ineffizienten Methoden der Finanzierung und der Angebotsstrukturierung im Gesundheitswesen. Positive Beispiele könnten in diesem Bereich die Niederlande, die Schweiz und kleine Länder wie Finnland, Montenegro, Nord Mazedonien und Serbien sein.

Österreich

Obwohl Österreich mit 799 Punkten weniger Punkte erreichte als im Vorjahr (816) rückte es um zwei Plätze auf die neunte Stelle vor. Grund dafür ist eine weitere Verschärfung der Messskala, also ein Versetzen von Grenzwerten für die Punktvergabe, um das Ranking weiter herausfordernd zu gestalten. Veränderungen an der Bewertung Österreichs zu 2017 gab es kaum. Weiter blieben die Hauptkritikpunkte die fehlende Integration der Abtreibung ins öffentliche Gesundheitssystem, die mangelhafte Prävention bei Alkohol und Tabak, das Fehlen von Anbieterlisten mit Qualitätsbeurteilungen zur besseren Patienteninformation, der verzögerte Zugang zur Krebstherapie und die schlechte Versorgung mit Arthritis-Medikamenten. Die Ergebnisqualität wird als bescheiden aber immer noch gut beschrieben und liegt auf demselben Level wie in Belgien.

 

Gruppensieger

In der  Kategorie „Patient Rights & Information" erreichten die Niederlande und Norwegen die höchste Punktzahl. Auch Österreich konnte hier 108 von 125 Punkten erreichen. Bei der Frage der leichten Zugänglichkeit zum Gesundheitswesen konnte sich die Schweiz mit der maximalen Punktzahl von 225 an die Spitze setzen – Österreich erhält hier 175 Punkte. Bei der Ergebnisqualität landeten die Schweiz, Norwegen und Finnland mit je 278 von 300 Punkten auf Platz 1. Österreich ist mit 244 Punkte hier nicht weit weg und schneidet damit – unberücksichtigt der Kosten des Gesundheitssystems – recht gut ab. Bei der Zugänglichkeit des Gesundheitswesens kann Österreich mit 104 Punkten ebenfalls gut abschneiden, die Niederlande und Schweden gewinnen die Kategorie allerdings mit je 125 Punkten. Eine weniger gute Position hat Österreich bei der Prävention, wo nur 89 von 125 möglichen Punkten erreicht werden konnten. Der Sieger Norwegen erreicht 119 Punkte. Bei der Versorgung mit Arzneimitteln bekam unser Land nur 78 Punkte, während die Niederlande und Deutschland, die die Kategorie gewannen, 89 von 100 möglichen Punkten erreichten.

 

Quelle

Health Consumer Power House

Euro Health Consumer Index 2017

Euro Health Consumer Index 2016